Dämmervogel ist fertig. Tatsächlich ist es das schon nominell seit Donnerstag, aber ich war nicht sicher – ich hatte einen tollen letzten Absatz, aber daß es der letzte sein sollte, merkte ich erst, nachdem er geschrieben war – eigentlich wollte ich für Donnerstag nur ganz normal Feierabend machen und am Freitag oder nach dem Wochenende daran weiterschreiben, die letzte fehlende Szene zu Papier bringen… Und dann hatte ich plötzlich einen Absatz geschrieben, der nur einer von vielen sein sollte und sich doch als ein guter Letzter herausstellte.
Ich hab ein paar Nächte darüber geschlafen. Dann alles abgetippt, und noch einen Absatz vor den besagten gesetzt, denn wenn ich die ganze letzte Szene weglasse oder ins nächste Buch mitnehme, entsteht natürlich am Ende von Dämmervogel ein Loch. Jetzt weiß jeder, der Engelsschatten bis zum Schluß gelesen hat, daß ich doch einen gepflegten Cliffhanger zu schätzen weiß, aber es ist etwas anderes, ob man den Leser mit beißender Neugier zurückläßt oder mit einem großen Fragezeichen. Dem letzten Absatz fehlte noch der Hintergrund, der zum Verstehen nötig sein konnte – nicht für mich, aber für meinen ersten Testhörer, nachts am Telefon, und auf den gebe ich eine Menge.
Also, jetzt, und eigentlich schon seit Donnerstag, ist Dämmervogel fertig. Morgen geht das letzte Kapitel online. Und dann geht es ans Korrigieren, Kürzen und Überarbeiten. Sieben Jahre habe ich an diesem Band gearbeitet – positiv kann man sagen, ich habe nie aufgegeben. Negativ, ich bin ein faules Stück. Beides ist richtig, aber nun habe ich es hinter mir. Jetzt steht der vierte Band in den Startlöchern. Und Yorrick die Elster. Aber von der will ich ein andermal erzählen: Heute nicht. Heute ist nur Dämmervogel fertig.