Nein, ich habe das Erste Buch nicht in Zombieschatten umbenannt. Und aus den Engelsgeborenen werden auch keine Zombiegeborenen. Aber während Christoph Plants vs. Zombies spielt und der halbe Tintenzirkel für Zombies schwärmt, habe ich nun auch einen in den Elomaran-Chroniken. Ihr kennt ihn. Er heißt Varyn. Varyn war noch nie ein pflegeleichter Charakter. Schon früher hat er durch mangelnden Lebenswillen geglänzt, aber jetzt, wo er sich den Tod seiner ganzen Familie zulasten legt, ist wirklich gar nichts mehr mit ihm anzufangen. Mitglieder der königlichen Familie haben ihn aus seinem Tal verschleppt? Ach, das interessiert doch nicht. Sie unterstellen ihm, er könnte ein feindlicher Spion sein? Was soll’s. Sie haben Angst, daß er die Macht an sich reißt und ihr Haus umstürzt und stecken ihn darum lieber in den Kerker als in ein Gästezimmer? Ja und – Wirklich, mit Varyn ist nicht mehr viel los.
So desinteressiert ist er an allem, was um ihn herum vorgeht, daß ich jetzt gezwungen bin, ein für die Mitte des Buches geplantes Plotelement vorzuziehen – denn wenn ich Varyn jetzt nicht mit Gewalt dazu bringe, der Geschichte um ihn herum irgend eine Aufmerksamkeit entgegenzubringen, kann ich mein Buch vergessen. Also bekommt Varyn jetzt, und nicht erst in hundert Seiten, Besuch vom Dämmervogel. Das ist infofern praktisch, als daß die ja überall erscheinen kann, hauptsache Varyn ist in Gedanken oder schlecht drauf oder im Koma. Er freut sich nicht gerade, sie zu sehen, schließlich denkt er ja – nicht zu Unrecht – daß die Schicksalsschwestern die Bergsenkung verursacht haben, aber er hat keine Wahl, er muß sich anhören, was sie zu sagen hat.
Und danach wird er sie zwar erst Recht hassen, aber dafür ist er dann wieder Wachs in meiner Hand und wird alles, aber auch wirklich alles tun, was von ihm verlangt wird. Was bedeutet, daß er im Endeffekt dann immer noch ein Zombie ist. Aber immerhin ein gutaussehender.