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Drei, zwei, eins…

Es ist vollbracht. Falkenwinter ist, wenn schon noch nicht fertig, dann doch zumindest fertig geplottet. Das klingt jetzt einfacher, als es tatsächlich war: Bis vor wenigen Wochen ging ich ja noch davon aus, daß es sich bei Falkenwinter um das eigenständige vierte Buch handeln würde; als es statt dessen zur zweiten Hälfte des zweiten Buches wurde, habe ich mich entschieden, es an einer deutlich früheren Stelle enden zu lassen als geplant, was sich nicht nur positiv auf den Spannungsbogen auswirkte, sondern auch bedeutete, daß ich fast fertig bin.

Aber mit dem ‚fast fertig‘ ist das so eine Sache: Natürlich ist klar, daß ein Buch, das von Anfang an als Teil eines Zyklus konzipiert war, nicht am Ende jede einzelne Frage beantwortet haben muß – es geht ja danach noch weiter, und das soll auch der Leser merken. Aber trotzdem muß sich der Kreis schließen, muß ein Sinnabschnitt zu Ende geführt werden, und weder der Leser, noch die Handlung dürfen dabei in der Luft hängen. Eigentlich war ich runter auf zwei Kapitel: Eines, in dem Varyn in Doubladir ankommt, und ein weiteres, in dem er gekrönt wird. Soweit, sogut. Wenn nur Hauptmann Mendrion nicht wäre.

Also Mendrion mal wieder. Nichts als Scherereien hat man mit dem Burschen. Erst geht er verloren, dann schmeißt er mir den Plot durcheinander. Denn ihn im siebten Kapitel erfolgreich mit einem Nebensatz ausbauen, ist ja ganz nett: Aber wenn er dann bis zum Ende des Buches nicht mehr in den Fokus der Erzählung rückt, obwohl er eben noch eine Hauptfigur war, dann geht das so nicht. Mendrion muß wieder vorkommen, und er muß dabei wichtig sein, also am besten in seiner eigenen Perspektive. Schön und gut. Habe ich also einen Mendrion. Was ich nicht hatte, war Plot für ein ganzes Kapitel. Mendrion und Leota bereiten des Begräbnis des Königs vor – 25 Seiten lang? Unmöglich.

Aber einen Abend und eine Runde plotten später sieht das alles schon viel besser aus. Das Kapitel hat Handlung und sogar, aus Mendrions Warte, einen Schlüsselmoment, es ist nicht nur Alibi und Platzhalter, sondern hat Konsequenzen für den Fortgang der Handlung, denn sonst hätte ich es mir gleich ganz sparen können. Außerdem weiß ich, wie das folgende Kapitel – aus Sicht von Hana, und die ersten zehn Seiten davon stehen auch schon – weitergeht und wie ich das Problem löse, daß Hana, hochschwanger und Gefangene ihrer eigenen Kemenate, ein zu stationärer Charakter geworden ist, um wirklich ein Kapitel zu tragen, und die Freifrau tritt dabei auch noch mal auf, was ebenfalls wichtig ist, auch sie soll ja nicht als loses Ende enden.

Und zur guten Letzt kommt dann Varyns Krönung, passenderweise aus seiner eigenen Perspektive: Drei Kapitel, und dann bin ich fertig. Und wenn jetzt irgendwer meint, daß in der Liste Dannen fehlt und vor allem Gaven: Ja. Ich kann nicht mehr jedem die Perspektive geben. Drei Kapitel brauche ich, nicht fünf. Aber ich werde mein bestes geben, die beiden nicht zu kurz kommen zu lassen. Drei Kapitel noch – ich wünschte, sie wären schon fertig.

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