bookmark_borderProlog: Trauerarbeit

Beinahe das Schwerste war, für dieses Kapitel einen passenden Namen zu finden. Eigentlich kein besonders schwerwiegendes Problem, tauchen die Kapitelnamen doch nur in der Übersicht auf und hier im Blog, aber trotzdem: Ich will jedem Kapitel einen passenden Namen geben können, der neugierig macht, ohne zuviel zu verraten. Meistens ist mir das auch ganz gut gelungen, von den ersten Kapiteln von Engelsschatten vielleicht mal abgesehen, aber jetzt bin ich echt in die Bedrouille gekommen: Wie sollte ich den Prolog von Falkenwinter nennen, außer »Prolog«?

Erst dachte ich an »Ein Dicker Mann Wandert« – das ist der Titel eines Bilderbuchs aus der Sammlung meines Vaters, und vielleicht hätte ja der ein oder andere Leser das wiedererkannt. Es gibt verschiedene andere Kapitel, die nach Büchern benannt sind – der Dicke Mann wäre also in guter Gesellschaft gewesen. Aber der Dicke Mann – was in diesem Fall für Dannen sicher etwas übertrieben ist, aber seine eigene Wortwahl – wandert in diesem Kapitel gar nicht soviel, und damit wäre dann jeder, der nicht seinen Günther Bruno Fuchs gelesen hat, von dem Namen befremdet, und es wird eine Witzigkeit impliziert, die dieser Text nicht hat. Also: Kein Dicker Mann Wandert. Nicht in diesem Titel, jedenfalls.

Dann wollte ich es »Dicker Junge, Dünner Junge« nennen – klingt ein bißchen so wie Gute Zeiten, Schlechte Zeiten und spiegelt den Kontrast zwischen Dannen und Varyn wieder.… Weiterlesen

bookmark_borderDreiunddreissig Zeilen, dreiunddreissig Seiten

Gestern habe ich eine Seite an Falkenwinter geschrieben. Eine Seite und drei Zeilen, um genau zu sein, und kein Wort mehr, dreiunddreißig Zeilen insgesamt. Es waren die ersten Zeilen überhaupt, die ich seit April geschrieben habe, zumindest an diesem Buch – mein Umzug, meine neue Arbeit haben mich komplett aus dem Rennen geworfen, und aus dem Plot. Letzteres war das eigentlich Schlimme.

Im Frühling hatte ich mich zügig und flüssig an den Prolog des Vierten Buches gemacht, den guten Dannen munter (oder weniger munter – wir sprechen immerhin von Dannen!) drauflos plappern lassen, Seite um Seite floß aus meiner Feder, plötzlich hatte ich zweiunddreißig Seiten, und das Kapitel war so gut wie fertig – als mich die RWTH Aachen anrief und mir sagte, ich hätte den Job als Bibliothekarin. Und ich legte das Schreibzeug beiseite und machte mich an die Wohnungssuche. Im Juli dachte ich, jetzt bin ich soweit zur Ruhe gekommen, schreib ich mal weiter – und ich las meinen Prolog nochmal und dachte: Was zum Teufel…? Ich hatte keine Ahnung, wie es weitergehen sollte. Dannen sinniert über seine Kindheit, die Scheidung seiner Eltern, das Verhältnis zu seinen Geschwistern, und versucht parallel dazu, Varyn zu knacken, der nach dem Umglück verständlich neben der Spur steht.… Weiterlesen

bookmark_borderZahlen, nackte Zahlen IV

Was im vergangenen Jahr noch ein sporadischer statistischer Überblick war, ist jetzt endlich zurück mit einem neuen, festen Turnus: Immer zum Quartalsende gibt es jetzt einen Blick auf die Produktion handschriftlicher Seiten im Vergleich zu den Vorjahren. Ich kann es mir erlauben, denn in diesem Jahr kann ich endlich einen konstanten Ausstoß vorweisen, der im Schnitt eine Seite am Tag bedeutet und bis zum Jahresende gehalten werden soll.Der Tabelle kann man auch entnehmen, daß Falkenwinter gut gestartet ist; der Prolog steht kurz vor der Fertigstellung und wird noch im April online gehen.

Und hier ist er nun, der statistische Überblick für das 1. Quartal 2008, Stand: 31. März.

Jahr ES SK DV FW ZB Gesamt Monatsmittel
2000 271 52 323 29,4
2001 177 61 238 19,8
2002 33 1 34 2,8
2003 65 4 69 5,8
2004 57 23 80 6,7
2005 51 51 4,3
2006 64 31 95 7,9
2007 164 45 209 17,4
2008 61 28 4 93 31
271 384 429 28 80 1.192

Die Abkürzungen stehen dabei natürlich für die Titel der Bücher: ES = Engelsschatten, SK = Schwanenkind, DV = Dämmervogel, FW = Falkenwinter und ZB = Zornesbraut.… Weiterlesen

bookmark_borderFünfzehntes Kapitel: Heimkehr

Jetzt hätte ich doch fast den Blogeintrag vergessen! Daß Dämmervogel fertig ist, habe ich ja bereits lauthals verkündet – aber nun ist es das auch online. Sogar schon seit drei Tagen. Das fünfzehnte Kapitel hat es auf die Webseite geschafft, und da es kürzer ist, sogar deutlich kürzer, als seine beiden Vorgänger, ist es sicherlich auch schnell gelesen.

Ich habe mir angewöhnt, daß letzte Kapitel eines Buches aus der gleichen Perspektive zu schreiben wie den Prolog, und auch wenn ich weiß, daß ich das nicht ewig so machen kann: Diesmal habe ich es gemacht. Den Prolog erzählte uns Gaven, und jetzt tut er das gleiche mit dem letzten Kapitel, und was sich dazwischen nicht geändert hat ist, daß Varyn ihn nervt. Sie haben sich beide gut entwickelt innerhalb dieses Buches, aber Varyn nervt und Gaven quengelt mit der gleichen Inbrunst wie auf den ersten Seiten – was sich auch nicht verändert hat, ist Gavens unglaublicher stoischer Optimismus und Varyns Schwarzseherei.

Ob sie damit vielleicht im nächsten Buch die Rollen tauschen werden? Immerhin, die Katastrophe, auf die Varyn gewartet hat, ist endlich eingetreten, und nun muß er nichts mehr fürchten, während Gaven lernen muß, daß es wirklich immer schlimmer kommt, egal wieviele positive Gedanken man auch verschwenden mag… Aber das erfahren wir, mich eingeschlossen, erst im nächsten Buch.… Weiterlesen

bookmark_borderKlappe zu und fertig

Dämmervogel ist fertig. Tatsächlich ist es das schon nominell seit Donnerstag, aber ich war nicht sicher – ich hatte einen tollen letzten Absatz, aber daß es der letzte sein sollte, merkte ich erst, nachdem er geschrieben war – eigentlich wollte ich für Donnerstag nur ganz normal Feierabend machen und am Freitag oder nach dem Wochenende daran weiterschreiben, die letzte fehlende Szene zu Papier bringen… Und dann hatte ich plötzlich einen Absatz geschrieben, der nur einer von vielen sein sollte und sich doch als ein guter Letzter herausstellte.

Ich hab ein paar Nächte darüber geschlafen. Dann alles abgetippt, und noch einen Absatz vor den besagten gesetzt, denn wenn ich die ganze letzte Szene weglasse oder ins nächste Buch mitnehme, entsteht natürlich am Ende von Dämmervogel ein Loch. Jetzt weiß jeder, der Engelsschatten bis zum Schluß gelesen hat, daß ich doch einen gepflegten Cliffhanger zu schätzen weiß, aber es ist etwas anderes, ob man den Leser mit beißender Neugier zurückläßt oder mit einem großen Fragezeichen. Dem letzten Absatz fehlte noch der Hintergrund, der zum Verstehen nötig sein konnte – nicht für mich, aber für meinen ersten Testhörer, nachts am Telefon, und auf den gebe ich eine Menge.

Also, jetzt, und eigentlich schon seit Donnerstag, ist Dämmervogel fertig.… Weiterlesen

bookmark_borderEin Altes Neues Forum

Jetzt werden alle lachen, und das zu Recht. Die Chroniken der Elomaran haben wieder ein Forum. Wieder einmal. Daß ich das letzte, mein süßes kleines SMF-Board, beim großen Tablula Rasa am 11. Februar gleich komplett gelöscht hatte, war ja eigentlich nur ein dummer Zufall, aber nicht weiter schlimm, denn effektiv war das Forum tot, und niemand außer mir ging dort jemals ein und aus. Das Abschalten war nur ein logischer und notwendiger Schluß.

Und alle früheren Versuche mit Foren waren ähnlich glücklos. Ganz am Anfang hatte ich ein werbefinanziertes bei Bravenet, das nichts konnte und auch nach nichts aussah, unstrukturiert mit einer einzigen Baumansicht für alles – wie eben Foren aussahen, als sie noch »Message Board« hießen und aus dem Alten Jahrhundert stammten, und 2001 waren sie durchaus noch häufiger vertreten. Es hatte sogar ab und an Beiträge, aber trotzdem mußte es weichen.

Das nächstes Forum hatte ich im Forenverbund Travar. Es war viel toller als das Bravenet-Board, aber wirklich belebt war es auch nicht wirklich, trotzdem hatte ich es mehrere Jahre lang, bis ich lernte, selbst Forensoftware zu installieren, und mir auf meinem eigenen Webspace ein YaBB-Forum einrichtete. Das ich dann Anfang 2006 auf SMF portierte, wonach leider niemand mehr etwas hineingeschrieben hat.… Weiterlesen

bookmark_borderUm Haaresbreite…

Da muß ich mal ganz laut »Uff!« sagen. Um ein Haar hätte Varyn gerade meinen Plot geknackt. Es geht jetzt zwar bei »Dämmervogel« stramm auf das Ende zu, aber das ist kein Grund, alle Geheimnisse aufzuklären, die ich mir für später aufgespart habe. Aber kaum verzichtet der Junge mal für eine Woche oder so auf Schlaf, verstärkt sich seine Psychose bis hin zum ausgeprägten Verfolgungswahn, und dann fallen ihm auf einmal Sachen auf, die ihm eigentlich gar nicht auffallen dürften. Und dann greift er auf seine immer noch hohe Intelligenz zurück und zieht Schlüsse draus.

Warum hat der Dämmervogel ihn nach Sharaz bestellt? Ich weiß es. Der Dämmervogel weiß es. Die Schwestern des Dämmervogels wissen es auch, vermutlich. Aber Varyn? Der hat es nicht zu wissen. Noch nicht. Ruiniert mir den halben Plot von »Falkenwinter«, wenn er das jetzt schon weiß. Nachher weigert er sich noch, mit der Guten zu sprechen, wenn sie das nächste Mal zu ihm kommt…

Aber dann habe ich doch noch mal Glück gehabt. Varyn hat seine Schlüsse gezogen, und alles ist wunderbar stimmig, aber zum Glück nicht mit der ganzen Wahrheit zu verwechseln. Paßt alles, Varyn ist überzeugt, Gaven ergänzt das Ganze um eigene Beobachtungen und ist auch überzeugt, und ich bin glücklich, weil meine Geheimnisse immer noch meine Geheimnisse sind.… Weiterlesen

bookmark_borderEs wird wieder gebastelt

Nach knapp zwei Jahren, in denen sich gar nichts mehr an der Baustelle Welt getan hat, wird das Projekt nun wieder fortgeführt, mit großen Schritten – hoffe ich zumindest. Zu Andrea, die mir das Weltenschema und die Kartenskizze gezeichnet hat, habe ich leider irgendwie den Kontakt verloren, und ich will sie jetzt nicht nerven, nur damit sie mir noch mehr Karten zeichnet: Darum mache ich das jetzt selbst.

Beim »Selbst« hat sich eine Sache nicht geändert in den letzten beiden Jahren: Mit meinem Zeichentalent bin ich immer noch weit von Zufriedenheit entfernt. Das entschuldigt jetzt nicht viel, denn ich habe in den zwei Jahren auch keine weiteren weltenbeschreibenden Texte verfaßt, und das kann oder zumindest darf ich nun nicht auf mangelndes Talent schieben. Die Schuld trägt also und jedenfalls nur die Faulheit. Aber jetzt geht es mit neuem Kartenmaterial weiter, und zwar bei der Landeskunde des kriegerischen Doubladir. Und dafür habe ich mir keinen Sklaven genommen, sondern behelfe mich jetzt mit einem trickreichen kleinen Computerprogramm: AutoREALM, ein kostenloses Tool zum Erstellen von Landkarten und Dungeonplänen, für Weltenbastler, Autoren und Rollenspielleiter.

Ich erstelle damit eine neue große Weltkarte, und mit etwas mehr Details auch Karten der einzelnen Länder. Bei den Schatzwächtern habe ich schon einen Aufruf für Hilfe mit den Länderwappen gestartet, und wenn ich jetzt so gut vorankomme wie geplant, kann ich mich schon in einem Jahr oder so hoffentlich erfolgreich beim Weltenbastler-Webring bewerben.… Weiterlesen

bookmark_borderVierzehntes Kapitel: Ein Berg, ein Tag

Jetzt habe ich es doch noch geschafft, einen neuen Kapitellängenrekord aufzustellen, und dafür nur rund fünf Monate gebraucht – dafür, das dieses Kapitel und das drauffolgende schon im Oktober vergangenen Jahren hatten fertig werden sollen, hab ich irgendwie das Ziel verfehlt. Ursprünglich wollte ich sogar den Wahnsinn wagen und Falkenwinter im November schreiben, während des NaNoWriMo. Am Ende ist dann aus dem Plan nichts geworden, und ich habe statt dessen Lichtand geschrieben, auch ein tolles Buch und noch nicht fertig, aber es hat die Arbeit an den Elomaran erstmal zurückgedrängt, und darüber war ich froh.

Jetzt kann es nur noch bergauf gehen, aber dieses Kapitel hier, das Vierzehnte, hat mich völlig fertiggemacht. Es passieren Dinge darin, die ich zwar lange geplant hatte, aber nicht wirklich gern schreiben wollte, und so habe ich es vor mir her geschoben bis ins neue Jahr, und da bin ich nun, das Kapitel ist fertig und ich auch. Jetzt habe ich nur noch ein Kapitel vor mir bis zum Schluß des Buches, und das soll kürzer werden als die beiden vorausgegangenen und ist noch dazu aus Gavens Perspektive, die mir eigentlich immer ganz flott von der Hand geht. Bis zum März soll es soweit sein, spätestens, denn dann habe ich sieben Jahre an diesem Buch geschrieben, und dann soll es auch mal gut sein.… Weiterlesen

bookmark_borderTabula Rasa

Ich habe schon im letzten Jahr mehrmals verkündet, größere Änderungen an der Webseite vorgenommen zu haben, und letztlich war dann doch nicht soviel davon zu sehen, und die eigentliche Arbeit lag unsichtbar unter der Quellcode-Oberfläche. Im letzten Mai war ich mit dem neuen Design der Übersichtsseite wirklich noch wunschlos glücklich. Aber in Wirklichkeit war die Seite für alle Besucher ein Verwirrspiel. Erst die Auswahlfrage auf der Startseite – der nichtsahnende Gast muß auf einen Flügel klicken, und ob er links oder rechts wählt, entscheidet über sein weiteres Schicksal… Dann die sogenannten Übersichtsseiten, bei denen relevante Links hinter verwirrenden anderen Links versteckt waren – niemand hat sich da jemals wirklich zurechtgefunden.

Und entgegen anderer Behauptungen war auch ich nicht damit zufrieden. Denn ich schleppte eine Webdesignaltlast mit mir herum, seit ich im Jahr 2000 mit dieser Webseite angefangen habe: Die Dateiendung .htm. Das ist schon für HTML-Dateien keine gute Endung – da wird empfohlen, sie .html zu nennen, aber ich arbeitete seinerzeit noch mit Microsoft Frontpage, und das wußte es nicht besser. Aber vor allem ist diese Dateiendung ungeeignet, wenn ich mit PHP arbeiten will. PHP ermöglicht mir, Dateien (zum Beispiel die Navigation) in anderen Dateien einzubinden – man kann viel, viel mehr mit PHP, aber alles, was ich hier wollte, war dieser Include-Befehl.… Weiterlesen