So rot wie dein eignes fließt Schwanenblut.
Wie Schnee fällt ihr weißer Flaum.
Nun weißt du, wie weh das Sterben tut.
Nun finden sie dich im Traum.
Da liegen im Hof die Schwäne nun tot,
da sind deine Hände nun blutig und rot:
Die heiligen Vögel, erschlagen von dir –
sag, was bist du? Mensch oder Tier?
Bringt es dir nun deinen Bruder zurück
wenn du jeden Schwan erschlägst?
Er starb, und er nahm von dir auch ein Stück
das drinnen im Herz du trägst.
Ob du nun dumpf die Wunden dir leckst,
ob blind vor Wut die Zähne du bleckst:
Es ändert nichts. Es ist geschehn.
Du wirst ihn nie wiedersehn.
So sei nun sein Erbe, wie’s dir bestimmt,
und frag nicht nach deinem Glück.
Wenn alles, was stirbt, dir dein Leben nimmt,
was bleibt dann von dir zurück?
Füg dich der Pflicht, und engt sie dich ein –
im Herz kannst du nicht einsamer sein.
Ein Blick von Eis, ein Herz von Stahl:
Dein Leben läßt dir keine Wahl.
Gedenke der Schwäne Todeslied
wenn du einst der König bist,
damit du, was immer dem Land auch geschieht,
doch niemals dein Volk vergißt.
Sind Leben und Tod erst in deiner Hand,
folgst du dem Herz? Folgst du dem Verstand?
Gedenke der Schwäne, und denk an das Leid,
und hoff, daß der Engel verzeiht.
Melodie: Carl Michael Bellman (1740-1795): Liksom en Herdinna
Text: Thesilée